Meder-Reich (728 v. Chr. bis 550 v. Chr.)
Das Mederreich war das erste große iranische Reich. Die Bewohner waren die Meder, als deren Nachfahren sich die heutigen Kurden ansehen. Deiokes gilt als Gründer des Mederreiches mit der Hauptstadt Ekbatana. Phraortes verdrängte die Assyrer und einte die Stämme. 614 v. Chr. zerschlugen die Meder Assyrien und zerstörten Assur. 612 v. Chr. wird dann auch die alte Hauptstadt der Assyrer Ninive zerstört.
Die vorübergehende Herrschaft der Skythen, von denen die Meder angeblich die Reiterkriegsführung erlernten - die Meder wurden später berühmt für ihre Pferdezucht - wurde schließlich von Kyaxares II. beendet. Damit erreicht das medische Reich seine größte Ausdehnung. Ein Krieg gegen die Lyder wurde durch die von Thales von Milet vorhergesagte Sonnenfinsternis am 28. Mai 585 v. Chr. beendet. Beide Seiten wurden von dem Naturereignis derart erschreckt, dass sie Frieden schlossen.
550 v. Chr. verbündete sich der medische Adel mit den Persern gegen Astyages, was schließlich zum Ende der Mederherrschaft führte. Das Mederreich wurde schließlich von Kyros II. erobert, der damit den Grundstein für das Perserreich legte. Die medische Aristokratie genoss später im Perserreich der Achämeniden viele Privilegien und wurde an der Verwaltung beteiligt.
In der größten Ausdehnung reichte das medische Reich von dem Fluss Halys in Anatolien bis nach Baktrien (Afghanistan) an den Fluss Oxus (Amudarja).
Als Nachkommen der antiken Meder werden unter anderem die heutigen Luren, Kurden und die Gilaker vermutet.
Der russischen Wissenschaftler und Orientexperte Vladimir Minorsky gab sogar an, dass die Kurden von Medern abstammen. Auch einige Orientalisten und Sprachwissenschaftler wie der Ferdinand Justi, Masay Xorinsky, W.C.F. Wilson, der irakischer Prof. Taha Baqr, und C.S.A. Edmonds bestätigen dies. Der Paläontologe und Kulturexperte Fredrik Barth befasste sich lange Zeit mit der Kurdischen Kultur und kam zu dem Schluss, dass die Kurden kulturell den Medern sehr nahe sind. Auch Luren, Talischen und Gilaker sollen den Medern sowohl sprachlich als auch kulturell sehr nahe sein.